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Sommer

 

Die Stadt mit Tarn­farbe bestri­chen, was
steckt darin? Ein Lis­peln, mit trockenem
Hals, ent­zif­ferst du als Liebesschwur.
Der Licht­strahl reicht Tage, den

geteil­ten Him­mel zu verschweißen,
als wäre nichts als Rauch gewesen,
woran das Auge seine Wim­pern reibt.
Der Stieg­litz ist keine Silbe mehr

ver­schos­sen als wer das Zauberwort
jetzt in die Haut gra­viert, die Kühle
ist ein Salz, das auf deinem
Zun­gen­moos gefriert. Das Gras,

von Gril­len okku­piert, wie das Tal,
ver­tau­send­facht, aus den Moto­ren schreit.
Bin ich dort ein ande­rer, wo
mein Schat­ten anders fällt,

wie stellst dir das vor? Hinter
den Lidern der Regenbogen
zieht neue Sai­ten auf, was
aus den Blät­tern spricht

und dann wie nie gewe­sen ist:
Nichts währt end­los, kommt
es dir zu Ohr, nichts von dem,
was jede Amsel ewig schwadroniert.


aus: Burg­rui­nen­blues, Gedichte, Wart­burg Ver­lag, Wei­mar 2003.
Alle Rechte beim Wart­burg Ver­lag. Abdruck mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Verlages.

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