Skip to content

Ein Gedicht, das ich gern geschrieben hätte

Hubert Schirneck

 

Es ist von einem ober­krai­ni­schen Bauern
Er schrieb es, während
seine Kuh kalbte
Er besaß nur
diese eine Kuh, und deshalb
war die­ser Moment so wich­tig für ihn

Die Kuh schwitzte und war­tete auf ihr Kind,
und er saß daneben
mit einem lee­ren, wei­ßen Blatt im Kopf

Es war ein visio­nä­res Gedicht
Es war ganz kurz
und genauso wichtig
wie Kin­der, die zur Welt kommen

Es lau­tete:

Das Kalb lag rich­tig, und ich
brauchte nicht
ein­zu­grei­fen.


Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors. Alle Rechte beim Autor.

An den Anfang scrollen