Regina Jarisch
im haus arglos mit
einem zimmer argwohn
und blick auf gartengrün
wohnt das hungrige wesen
will weiden auf wiesen
und fliegen über
gatter und steine
gruppen los frei sein
im lauf gitter der tage
und der nachthimmel
fangen die irr wege
die wünsche ein
weiß mir keine ruhe
im haus im zimmer wo
kindermärchen rufen und
radio wellen schlagen
regen wäscht nicht
rein den trüben den
lausigen ausblick
aus kleinem fenster
flüchte in trotzig
laut lose ideen so
tomatenrot oder gras
grün im tintenblau
herz funken springen
aufs papier und über
dem zaun schwebt
eine weiße feder
aus: lauter leben, Athena Verlag, Oberhausen 2015.
Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages und der Autorin.