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Rücken an Rücken liegen

Katrin Marie Merten

 

RÜCKEN AN RÜCKEN LIEGEN
und die Nacht von ihrem Ende abhalten.
Drück ein Auge zu, es ist nie früh genug
und immer zu spät für etwas. Es ist
wie im Leben an die­sem Morgen,
der ist schon nach Mit­tag, zum Beispiel
und nach­mit­tags ste­hen die Linien
klar an den Wän­den. Drück ein Auge zu,
wir lagen lange im Sonnenlot
und auf der Son­nen­seite, zum Beispiel
brann­ten sich Schat­ten auf unsere Haut
die sind fast ver­blasst an die­sem Morgen,
der nicht früh genug und schon zu spät,
du weißt wie es geht: Lass uns, bis ich geh,
Rücken an Rücken lie­gen und


aus: Sali­nen­land. Gedichte, Nor­der­stedt 2009. Lesung zu den Thü­rin­ger Lite­ra­tur- und Autoren­ta­gen 2010 in Ranis.
Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung der Autorin. Alle Rechte bei der Autorin.

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