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Verwechslung

Robert Sorg

 

Beim Ein­kau­fen fand ich mich zwi­schen den Rega­len in einer Gruppe von schwarz bemän­tel­ten jun­gen Män­nern wie­der, ähn­lich geklei­det wie ich. In mir wuchs das Beden­ken, mich zu ver­wech­seln. Nahm ich einen ande­ren Korb, trat an die Kasse und bezahlte mit einer frem­den Karte, um mit Tüten bepackt einen Weg zu gehen, der an einer unbe­kann­ten Tür mün­dete, in deren Schloss der Schlüs­sel passt, den ich in mei­ner Tasche gefun­den hatte? Im Flur blickt mich ein freu­di­ges Augen­paar erwar­tungs­voll an, zieht mich ver­trau­lich in die warme Woh­nung, in der ich fast zwin­gend mei­nen Man­tel ablege, um mich zu Hause zu fühlen.


aus: Feld­rand­zei­chen, Lite­ra­ri­sche Gesell­schaft Thü­rin­gen e.V., Wei­mar 2016.
Alle Rechte beim Autor.
Der Abdruck erfolgt mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors.
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