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Windtag / Dermbacher Klippen im Februar

Konstantin Stawenow

 

 

im Wind­tag, wenn die Bäume ihre toten Kinder
zu Boden schmet­tern, werde ich im Wald sein
sie im Fall zu fan­gen oder wie­der aufzulesen
viel­leicht dem Leben nach­zu­hof­fen, vielleicht
auch, um nicht dazu­ste­hen, unterm Rauschen
der Buchen­kro­nen zwi­schen glat­ten Stämmen
auf der ver­gra­be­nen Erde, dem letz­ten Rot
wo es mir den Atem ver­drückt, den Schritt erschwert
mich nicht gehen lässt, als wäre ich ein Leben­der mit Absichten
mit Kamera und Mikro­fon, ein Drama zu dokumentieren
aber was gibt es hier zu sehen und was zu hören, frage ich
im Wald keine Stimme


Alle Rechte beim Autor. Abdruck mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors. Erst­druck in: flüs­si­ges land und feste ideen. Antho­lo­gie 38. Tref­fen jun­ger Autor*innen 2023, Ber­li­ner Fest­spiele, Ber­lin 2024.
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