* 19.12.1925 in Oberlind (Sonneberg); † 1.6.2017 in Berlin; Dramatiker und Schriftsteller; Sohn einer wohlhabenden Oberlinder Bürgerfamilie, die eine Maschinenfabrik besaß; 1943 Einberufung zum Reichsarbeitsdienst und 1944 zur Wehrmacht; Soldat an der Westfront; englische und amerikanische Kriegsgefangenschaft; 1947 Entlassung nach Westdeutschland; 1950–1959 Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Bamberg und ab 1951 auch der Theaterwissenschaften in München; Mitarbeiter am studentischen Marionettenstudio “Das kleine Spiel«; erste große Stücke wurden ab 1960 in Lübeck und Mannheim erfolgreich inszeniert; 1963 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste; 1973 Gastprofessuren in Australien und Neuseeland; 1978 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, 1983 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz; 2003/2004 Gastprofessor an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main; 2010 Ehrenbürger der Stadt Sonneberg, Dorst ist einer der am häufigsten gespielten Gegenwartsautoren in Deutschland.
Dramen
1960 – Die Kurve, Uraufführung an den Bühnen der Hansestadt Lübeck, Regie: H. Utzerath;
1960 – Gesellschaft im Herbst, Uraufführung im Nationaltheater Mannheim, Regie: H. J. Klein;
1961 – Große Schmährede an der Stadtmauer, Uraufführung an den Bühnen der Hansestadt Lübeck, Regie: U. Brecht;
1964 – Die Mohrin, Uraufführung an den Städtischen Bühnen Frankfurt, Regie: G. Klingenberg;
1968 – Toller, Uraufführung am Staatstheater Stuttgart, Regie: P. Palitzsch;
1973 – Eiszeit, Uraufführung am Schauspielhaus Bochum, Regie: P. Zadek;
1975 – Auf dem Chimborazo,Uraufführung am Schlossparktheater Berlin, Regie: D. Dorn;
1976 – Auf dem Chimborazo,Neufassung und Erstaufführung an den Münchner Kammerspielen, Regie: H. Clemen;
1977 – Goncourt oder die Abschaffung des Todes (zusammen mit H. Laube), Uraufführung an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main, Regie: P. Palitzsch;
1980 – Die Villa, Uraufführung am Düsseldorfer Schauspielhaus/Württembergischen Staatstheater Stuttgart, Regie: J. Chundela/G. Krämer;
1981 – Merlin oder Das wüste Land, Uraufführung am Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: J. Chundela;
1985 – Heinrich oder die Schmerzen der Phantasie, Uraufführung am Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: V. Hesse;
1986 – Ich, Feuerbach, Uraufführung am Bayerischen Staatsschauspiel München, Regie: V. Hesse;
1987 – Der verbotene Garten – Fragmente über D»Annunzio, Uraufführung am Stadttheater St. Gallen, Regie: J. Gillar;
1987 – Parzival, Uraufführung am Thalia Theater Hamburg, Regie: R. Wilson;
1990 – Parzival, Neufassung und Uraufführung an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main, Regie: A. Brill;
1988 – Der verbotene Garten, deutsche Erstaufführung an der Freien Volksbühne Berlin, Regie: H. Neuenfels;
1988 – Korbes, Uraufführung am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Regie: W. Minks;
1988 – Grindkopf, Uraufführung an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main, Regie: A. Brill;
1990 – Karlos, Uraufführung an den Münchner Kammerspielen, Regie: D. Dorn;
1992 – Fernando Krapp hat mir diesen Brief geschrieben, Uraufführung am Wiener Burgtheater, Akademietheater, Regie: W. Minks;
1994 – Herr Paul, Uraufführung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, Regie: J. Wieler;
1994 – Nach Jerusalem, Uraufführung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, Regie: M. Hartmann;
1995 – Die Schattenlinie, Uraufführung am Burgtheater Wien, Akademietheater, Regie: H. Hollmann;
1996 – Die Geschichte der Pfeile (ein Triptychon), Regie: T. Fischer;
1997 – Die Legende vom armen Heinrich, Uraufführung an den Münchner Kammerspielen, Regie: J.-D. Herzog;
1997 – Harrys Kopf, Uraufführung am Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: W. Minks;
1997 – Was sollen wir tun, Uraufführung am Schauspiel Bonn/Staatsschauspiel Dresden, Regie: A. Uitdehaag/T. Wellemeyer;
1998 – Wegen Reichtum geschlossen (eine metaphysische Komödie), Uraufführung am Bayerischen Staatsschauspiel München, Regie: A. Lang;
2000 – Große Szene am Fluss, Uraufführung am Bayerischen Staatsschauspiel München, Regie: K. Emmerich;
2001 – Kupsch (Monolog), Uraufführung am Deutschen Theater Göttingen, Regie: B. von Poser;
2002 – Die Freude am Leben, Uraufführung am Schauspiel Bonn, Regie: H. Clemen;
2002 – Othoon (ein Fragment), Uraufführung am Schauspiel Frankfurt, Regie: A. Brill;
2005 – Die Wüste, Uraufführung am Theater Dortmund, Regie: H. Schmidt-Rahmer;
2008 – Künstler, Uraufführung am Theater Bremen, Regie: Christian Pade;
Bearbeitungen für die Bühne
1963 – Rameaus Neffe (Diderot übersetzt und bearbeitet), Uraufführung an den Städtischen Bühnen Nürnberg, Regie: R. Lansky;
1964 – Der gestiefelte Kater oder wie man das Spiel spielt (nach Ludwig Tieck), Uraufführung am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Regie: H. Lietzau;
1966 – Der Richter von London (nach Thomas Dekker), Uraufführung an den Städtischen Bühnen Essen, Regie: J. Fontheim;
1967 – Der Geizige (Molière übersetzt und bearbeitet), Erstaufführung am Württembergischen Staatstheater Stuttgart, Regie: Peter Zadek;
1967 – Der Preispokal (Sean O»Casey übersetzt und bearbeitet), Erstaufführung an den Wuppertaler Bühnen (unter dem Titel: Der Pott), Regie: Peter Zadek;
1968 – Der eingebildet Kranke (Molière übersetzt und bearbeitet), Erstaufführung am Staatstheater Kassel, Regie: K. Braak;
1972 – Kleiner Mann, was nun? (nach dem Roman von Hans Fallada), Uraufführung am Schauspielhaus Bochum, Regie: Peter Zadek;
1978 – George Dandin (Molière übersetzt und bearbeitet), Erstaufführung bei den Bad Hersfelder Festspielen, Regie: G. Heinz;
1985 – Der Bürger als Edelmann (Molière übersetzt), Erstaufführung am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Regie: Jérôme Savary;
Verfilmungen
1960 – Die Kurve (Fernsehfilm, Regie: P. Zadek);
1969 – Rotmord (Fernsehfilm, Regie: P. Zadek);
1971 – Sand (Fernsehfilm, Regie: P. Palitzsch);
1976 – Dorothea Merz (zweiteiliger Fernsehfilm, Regie: P. Beauvais);
1978 – Klaras Mutter (Fernsehfilm in eigener Regie);
1980 – Mosch (Fernsehfilm in eigener Regie);
1983 – Eisenhans (Spielfilm in eigener Regie);
Libretti
1960 – La Buffonata (Libretto Ballet Chanté, Musik: W. Killmayer), Uraufführung an den Städtischen Bühnen Heidelberg, Regie: H. Neugebauer;
1964 – Yolimba oder die Grenzen der Magie (musikalische Posse, Musik: W. Killmayer), Uraufführung Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Regie: H. Neugebauer;
1969 – Die Geschichte von Aucassin und Nicolette (Libretto, Musik: G. Bialas), Uraufführung an der Bayerischen Staatsoper München;
2001 – Die Legende vom armen Heinrich (Oper von E. A. Klötzke), Uraufführung am Staatstheater Wiesbaden, musikalische Leitung: E. Delamboye, Regie: I. Gerath-Prein;
Theaterstücke für Kinder
1982 – Ameley, der Biber und der König auf dem Dach, Uraufführung am Burgtheater Wien, Regie: P. M. Preissler;
1994 – Wie Dilldapp nach dem Riesen ging, Uraufführung am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Regie: G. Loepelmann;
2000 – Don»t eat little Charlie!, Uraufführung am Royal National Theatre London / Erstaufführung in Deutschland als Friss mir nur mein Karlchen nicht! an den Städtischen Bühnen Heidelberg, Regie: W. M. Bauer;
2000 – König Sofus und das Wunderhuhn, Uraufführung am Thalia Theater Halle, Regie: P. Mader;
Prosa-Stücke und Hörspiele
1957 – Geheimnis der Marionette, 1. Veröffentlichung;
1959 – Auf kleiner Bühne – Versuch mit Marionetten, Essays;
1962 – Die Bühne ist der absolute Ort, Essay;
1964 – Herausgeber der collection theater;
1976 – Dorothea Merz, Fragmentarischer Roman;
1978 – Klaras Mutter, Erzählung;
1984 – Die Reise nach Stettin, Erzählung;
1985 – Band 1 der Werkausgabe erscheint;
1986 – Grindkopf, Libretto für Schauspieler;
1986 – Der nackte Mann, Prosatext;
1987 – Korbes, Produktion Süddeutscher Rundfunk;
2000 – Ich will versuchen Kupsch zu beschreiben, Künstlerbuch in der Raamin-Presse Roswitha Quadflieg;
2001 – Die Freude am Leben. Kupsch, Stücke und Materialien, edition suhrkamp theaterreihe;
2001 – Merlins Zauber, Stuttgart;
2002 – Othoon. Stück und Materialien, edition suhrkamp theaterreihe;
2008 – Band 8 der Werkausgabe erscheint: Prosperos Insel und andere Stücke;
2009 – Glück ist ein vorübergehender Schwächezustand, Erzählung;