* 1486 oder 1489 in Stolberg im Harz; † 27. Mai 1525 b. Mühlhausen hingerichtet; Sohn eines Handwerkers; 1506 Studium der Theologie in Leipzig, ab 1512 in Frankfurt/ Oder;
1512 Kollaborator in Halle/Saale u. Aschersleben; Lehrer in Braunschweig u. Halberstadt, Propst im Nonnenkloster Frose b. Aschersleben; 1516 Magister; 1519 Begegnung mit Luther in Leipzig; Beichtvater im Nonnenkloster Beudnitz b. Halle; 1520 Prediger an der Katharinenkirche Zwickau; Kontakt mit den Zwickauer Propheten; 1521 Absetzung, Flucht nach Prag; 1523–1524 Prediger in Allstedt/Kursachsen; Schaffung einer deutschen Liturgie; Gegenposition zu Luther; Gründung des »Bundes getreulichen und göttlichen Willens«; Versuch der Errichtung eines Gottesstaates, und agitatorische Arbeit für diese Idee; 1524 Flucht nach Mühlhausen; mißglückter Aufstand, 1525 erneut in Mühlhausen, Bildung eines »Ewigen Rates«, Sammlung von Anhängern zum Anschluß an den Bauernkrieg, Müntzer an der Spitze des Bauernheeres, nach Niederlage Verhaftung u. Hinrichtung.
(Abb.: Portät Müntzers von Christoph van Sichem)
Prager Manifest, 1521;
Von dem getichten Glauben, 1523;
Protestation oder Empietung von dem rechten Christenglauben un der Taufe, 1523;
Ordnung und Berechnung des Teutschen Ampts ze Alstadt, 1523;
Hochverursachte Schutzrede und Antwort wider das Gaistlose, sanft-lebende Fleysch zu Wittenberg, 1524;
Deutsch-Evangelisch Messze…, 1524;
Ausgetrückte Emplössung des falschen Glaubens der ungetreuen Welt, 1524;
Ausslegung des andern Unterschyds Danielis (Fürstenpredigt), 1524;
Manifest an die Allstädter, 1525;