* 05.09.1813 in Friedrichsthal; † 29.06.1892 in Cleveland/Tennessee, USA; Sohn von Gottlieb und Dorothea Mylius, geb. Eisbrenner; 1817 zog er mit seinen Eltern nach Themar, wo er zunächst die Volksschule besuchte; Lehre als Schlosser in Themar, Besuch einer Fachschule für Feinschlosserei in Nürnberg; Tätigkeit als Mechaniker in der väterlichen Werkstatt; die ihm zugeschriebene Erfindung des ersten Tretkurbelfahrrades lässt sich nicht belegen; ein von ihm konstruiertes Tretkurbelfahrrad ist im Heimatmuseum Themar ausgestellt; Mylius erlangte in seiner Heimat auch Bekanntheit durch seine Dialekt- und Mundartdichtungen; Mylius begeisterte sich für die Revolution von 1848, hielt politische Reden in Themaer Gasthäusern und setzte sich für Gleichheit und Freiheit der Bürger ein; Mitglied der Bürgergarde Themar; Mitglied und Präsident des 1848 gegründeten Bürgervereins Themar; aufgrund seiner politischen Aktivitäten wurde er zur Fahndung ausgeschrieben; 1849 floh er in die USA, wo er in Harvard/Illinois und später in Cleveland/Tennessee lebte.
Gedichte in Themarer Mundart, in Kommission der Kesselringschen Hofbuchhandlung, Hildburghausen 1845;
Wälder, Felder, Bergeshöhn. Eine Anthologie Thüringer Mundartdichtung, hg. Karl-Heinz Sperschneider, Beitrag, Leipzig 1969;
A Stückla Bruet. Erbe und Gegenwart in der Mundartdichtung zwischen Rennsteig und Rhön, Beitr., hg. Heinz Sperschneider, Suhl 1978;
Thüringer Mundart, Beitr., hg. Heinz Sperschneider, Rudolstadt 1992;
Literatur:;
Dietmar Graßmuck, hg. Kulturbund der DDR, Heinrich Mylius. Bürgerlicher Demokrat, Mechanikus und Mundartdichter, Hildburghausen 1980;