* 3.6.1883 in Erfurt; † 1971 in Lyon; jüdischer Herkunft; Sohn eines Kaufmanns, der Teilhaber des Kaufhauses »Germania« war; Schulbesuch in Erfurt; Studium der Rechtswissenschaften in Jena; Dr. jur.; Besuch einer Sprachenschule in Genf; 1914 Heirat mit Helene Dressel; Offizier im Ersten Weltkrieg; 1926 Berufung zum Notar am Oberlandesgericht in Naumburg; Gesellschafter der Samenzuchtfirma Adler & Co. in Erfurt; Aufbau einer Kunstsammlung, Kontakte zu Otto Dix, Emil Nolde und Maurice de Vlaminck; im September 1935 Verbot der Ausübung des Notarberufs; 1938 Entziehung der Zulassung als Rechtsanwalt; 1938 Verhaftung durch die Gestapo, Verhöre, Misshandlungen, einseitige Erblindung; Internierung im KZ Buchenwald bis Dezember 1938; 1939 Auswanderung nach England, dort interniert; im März 1939 wurde der Besitz der Familie Rudnicki zu einem Spottpreis an die Stadt Erfurt verkauft; Gemäldesammlung verschollen; im November 1939 Ausbürgerung der Familie; Wohnsitz in Sheffield; Änderung des Namens in Rudyard; 1955 Tod der Ehefrau; 1957 Übersiedlung nach Belgien, ab 1959 in Frankreich; lebte bis zu seinem Tod in Lyon.
Sie schlugen mich blind, Autobiographie, unveröffentlicht, Auszug in: Zs. Exil, 2, 2016, S. 4–20.