Der Thüringer Literaturrat bündelt und vertritt als Dachverband die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Öffentlichkeit. Zu ihnen gehören Vereine, Museen, Buchhandlungen und Verlage. Über seine Geschäftsstelle wirkt er als Netzwerk koordinierend in allen Fragen der Literaturvermittlung. Er berät Autoren, Vereine, Initiativen und gewährt organisatorische und logistische Hilfe. Er leistet Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für die Thüringer Literatur auf Landes- und Bundesebene, und ist in der bundesweiten AG der Literaturräte vernetzt. Er knüpft Kontakte und kooperiert mit Medien wie der Funke-Mediengruppe, MDR Kultur sowie Literatureinrichtungen außerhalb Thüringens.
Im Kulturrat Thüringen arbeitet er an kulturpolitischen Aufgabenstellungen mit. Er nimmt zu literatur- und kulturpolitischen Fragen Stellung. Im Wechsel mit dem Thüringer Literaturpreis richtet er alle zwei Jahre Thüringer Fachtage Literatur aus, bei denen er soziale, kulturelle und politische Fragen thematisiert und zur Diskussion stellt.
Dabei greift er neue gesellschaftliche Entwicklungen auf. So veranstaltete er nach 2015 gemeinsam mit dem Heimatbund Thüringen Begegnungen mit geflüchteten Schriftstellern aus Syrien im ländlichen Raum. In der Corona-Pandemie regte er Stipendien für soloselbständige Schriftstellerinnen und Schriftsteller an, woraus das Programm »Resilienzen« der Kulturstiftung hervorging. 2021 übernahm er die Koordination und Organisation des landesweiten spartenübergreifenden Chancengeber*innen-Programms, in dem über 250 Stipendien vergeben werden konnten.
Seit vielen Jahren arbeitet der Thüringer Literaturrat daran, das literarische Leben in Thüringen einschließlich der reichen Tradition in digitalen Formaten abzubilden und zu bereichern. Das geschieht auf www.thueringer-literaturrat.de mit einem Lexikon Thüringer Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit ca. 2.500 Einträgen, zahlreichen Informationen zur Thüringer Literaturlandschaft und einer Audiobibliothek. Das Langzeitprojekt Literaturland Thüringen spiegelt sich auf der Website www.literaturland-thueringen.de. Dazu gehören u. a. Podcasts wie »Literaturland Thüringen im Radio«, Reihen »Von Heimat zu Heimat«, »Wasser – Wald – Asphalt«, »Mittendrin – literarische Perspektiven auf unsere Gesellschaft«. Mit der Landeszentrale für politische Bildung hat er in den letzten Jahren Gesprächsreihen veranstaltent, die gesellschaftlich relevante Themen wie »Von Heimat zu Heimat«, »Land unter. Arche 4.0« oder »Zeitenwende – woher wir kommen, wohin wir gehen« aufgreifen.
2025 werden die Websites nach dem Digicult-Standard an das Kulthura-Portal der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek angebunden. Neben einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit soll dies ermöglichen, das literarische Potential Thüringens touristisch stärker zu nutzen. Darauf zielt auch die Einrichtung literarischer Wanderwege, wie »Gerlach in Römhild« und »Fallada in Posterstein«, die die Orte mit Unterstützung des Thüringer Literaturrates langfristig einrichten möchten.
Der Thüringer Literaturrat gibt gemeinsam mit der Thüringischen Literarhistorischen Gesellschaft Palmbaum die Zeitschrift »Palmbaum – literarisches Journal aus Thüringen« heraus, die halbjährlich erscheint und in jeder Ausgabe ein Titelthema hat. In den letzten Jahren gab der Literaturrat eine Reihe von Anthologien mit aktuellem zeitgeschichtlichem Akzent heraus. Darunter »Vom Geist der Stunde«, die »Thüringer Anthologie« und »Der Weg entsteht im Gehen« über Thüringens Weg in die Demokratie über 100 Jahre in literarischen Zeugnissen.